Warum die Papierwahl über den Erfolg Ihres Printprodukts entscheidet
Was sind das beste Design und die schönsten Fotos auf einem unpassenden Papier?
Jedes Printprodukt hat unterschiedliche Ansprüche an den Bedruckstoff und die Qualität. Umso wichtiger ist es, sich auf die richtige Papierwahl zu fokussieren. Wie Papier die Wirkung, Haltbarkeit und Nachhaltigkeit eines Druckprodukts beeinflusst und warum Druckereien optimal bei der richtigen Papierwahl beraten können, erfahren Sie im folgenden Artikel.
Papier beeinflusst nachweisbar die Wahrnehmung von Printprodukten
In der Studie „The Neuroscience of Touch“, durchgeführt vom Papierhersteller Sappi in Zusammenarbeit mit Neurowissenschaftlern, wird untersucht, wie Berührungen unser Gehirn beeinflussen – insbesondere in Bezug auf Papier und Druckprodukte. Zentrale Erkenntnisse sind, dass haptische Reize das Gehirn stärker aktivieren, da der Tastsinn direkt mit dem emotionalen Zentrum des Gehirns verbunden ist. Studien des MRT-Scans zeigten, dass Menschen sich besser an Inhalte erinnern, die sie physisch berührt haben. Optimal ausgewähltes Papier, z.B. ein hochwertiges, strukturiertes oder dickeres Papier, wird laut der oben genannten Studie als wertvoll wahrgenommen und kann zur Steigerung der Markenbindung beitragen.
Durch ein hochwertiges Papier wird sowohl Haptik als auch Optik gesteigert und hinterlässt damit einen bleibenden Eindruck bei den Leserinnen und Lesern. Ob matt, glänzend oder strukturiert, die Oberfläche des Papiers beeinflusst Lesbarkeit und Farbwirkung und sollte unter Berücksichtigung des Produkts ausgewählt werden. Um den Gedanken der Nachhaltigkeit in den Vordergrund zu rücken, können sowohl zertifizierte Papiere als auch Recyclingpapiere eingesetzt werden und stärken so das Bewusstsein für eine nachhaltige Papierwahl.
Die richtige Papierwahl spart Kosten und steigert die Qualität
In der grafischen Industrie entscheidet die Wahl des richtigen Papiers maßgeblich über die Wirkung, Qualität und Funktionalität eines Druckprodukts. Unterschiedliche Faktoren wie Grammatur, Opazität, Weißegrad, Volumen oder Oberflächenbeschaffenheit dienen dabei als zentrale Kriterien zur Beurteilung der Papierqualität.
Die Entscheidung für eine bestimmte Papiersorte hängt immer vom Zweck und Anspruch des Endprodukts ab. So unterscheiden sich etwa die Anforderungen an das Papier für Faltblätter oder Zeitungsbeilagen von jenen für hochwertige Kataloge oder Bildbände. Das liegt jedoch nicht an einer qualitativen Wertung, sondern vielmehr an funktionalen und wirtschaftlichen Aspekten.
Faltblätter beispielsweise müssen leicht, gut verarbeitbar und kosteneffizient sein – dabei jedoch eine gute Druckqualität und ausreichend Stabilität bieten. Hier sind oft dünnere, opake Papiere mit mittlerem Weißegrad gefragt, die sich gut weiterverarbeiten lassen. Bei aufwendigen Katalogen wiederum steht häufig die Farbbrillanz, Haptik und Wertigkeit im Vordergrund – Eigenschaften, die durch schwerere, gestrichene oder voluminöse Papiere optimal zur Geltung kommen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Kosteneffizienz: Durch eine gezielte Papierwahl lassen sich nicht nur Materialkosten, sondern auch Druck- und Versandkosten optimieren – etwa durch den Einsatz volumenreduzierter Papiere oder durch grammaturbewusste Entscheidungen, die das Gesamtgewicht und damit auch Portokosten senken. Oft setzt sich der Druckpreis zum Großteil aus den Kosten des Papiers zusammen. Schon kleine Änderungen im Papier können daher eine große Wirkung auf den Gesamtpreis haben.
Die Trends in der Papierwelt
Die grafische Industrie steht heute mehr denn je für Zukunftsfähigkeit, kontinuierliche Entwicklung und Nachhaltigkeit. In einer Welt, die zunehmend auf Umweltbewusstsein und Ressourcenschonung setzt, wird Papier nicht nur als schlichtes Material betrachtet, sondern als aktiver Bestandteil einer verantwortungsbewussten Gestaltung.
Moderne Recyclingpapiere spielen dabei eine zentrale Rolle. Mit einem vergleichbar hohen Weißegrad und optimierten Eigenschaften sind Recyclingpapiere inzwischen für nahezu alle Printprodukte geeignet – von Geschäftsdrucksachen bis hin zu hochwertigen Katalogen und edlen Broschüren.
Die zentralen Vorteile von Recyclingpapieren sind die Schonung von Ressourcen, die Verminderung des Abfallaufkommens durch die Wiederverwendung von Altpapier und die Verringerung von Umweltbelastungen. Die Recyclingquote grafischer Papiere in Deutschland liegt laut dem Bundesverband Druck + Medien bei 84 %. Ein weiterer interessanter Fakt ist, dass Papierfasern bis zu 25x wiederverwendet werden können.
Die Papierwahl ist längst kein Zufallsprodukt mehr, sondern eine bewusste gestalterische und technische Entscheidung, die sich direkt auf die Wirkung eines Printprodukts auszahlt. Papier ist heute ein entscheidendes Gestaltungselement, das nicht nur optisch und haptisch ansprechend sein muss, sondern auch die Botschaft eines Unternehmens oder einer Marke unterstreicht.
Lassen Sie sich beraten!
Papier ist nicht gleich Papier. Gemeinsam finden wir für Ihr Printprodukt das richtige Papier unter Berücksichtigung von Kosten, Nutzen und Qualität.
Referenzen
- https://www.sappi.com/de/the-neuroscience-of-touch
- https://www.umweltbundesamt.de/papier-druckerzeugnisse#umweltbezogene-produkteigenschaften
- https://www.bvdm-online.de/bvdm/branchenportal/umwelt-nachhaltigkeit/nachhaltiges-drucken
- www.procarton.com/wp-content/uploads/2022/01/25-Loops-Study-English-v3.pdf