PRINT UND ONLINE GEHEN HAND IN HAND
CASE STUDY: IMPLEMENTIERUNG EINES REDAKTIONSSYSTEMS FÜR AVOXA
DIE AVOXA – MEDIENGRUPPE DEUTSCHER APOTHEKER GMBH erreicht mit ihren Fachmedien die Apotheker*innen und den pharmazeutischen Berufsnachwuchs in Deutschland. Die »Pharmazeutische Zeitung« und das »PTA Forum« werden regelmäßig bei Schaffrath produziert. Frau Kalisch, Chefin vom Dienst der Avoxa-Gruppe gibt uns Einblicke in die Arbeit mit dem neuen Redaktionssystem.
Website Modernisierung und responsiv gestalten
Was hat Sie dazu bewogen, den Workflow Ihrer Redaktion zu überdenken?
ANGELA KALISCH: Anfangs ging es nur um die Modernisierung der Website, die technisch nicht mehr ganz auf dem neusten Stand war. Vor allem war sie nicht im responsive Design gestaltet, also nicht auf verschiedene Ausgabegeräte angepasst. Da der Anteil an Lesern, die über Smartphones die Website besuchen, ständig größer wird, war das ein überfälliger Schritt.
Medienneutraler Content - Print und online zusammen führen
In der Konzeptphase für den Relaunch wurde uns dann immer mehr bewusst, dass eigentlich unser ganzer Produktionsprozess angepasst werden muss. Die starke Trennung, die wir früher zwischen Print und Online hatten, erschien einfach nicht mehr sinnvoll. Einige Texte gingen erst an die Online-Redaktion, wenn sie für die gedruckte Ausgabe schon fertig gestaltet waren. Parallel dazu schrieb die Online-Redaktion tagesaktuelle Meldungen gezielt für die Website. Der neue Workflow sollte so aussehen, dass zuerst der Content erstellt wird, ohne schon konkret an den Ausgabekanal zu denken.
Mehr zum Thema medienneutraler Content lesen Sie in unserem Beitrag So entstehen crossmediale Produkte.
Zeitgemäßes Arbeiten mit Woodwing Enterprise mit der Content Station und der Bilddatenbank Elvis
Wie haben Sie das richtige System gefunden, um redaktionell zeitgemäßer arbeiten zu können?
AK: Es war sehr hilfreich, dass Schaffrath uns hier beraten hat, für Präsentationen der relevanten Systeme gesorgt hat. Wir haben gemeinsam mit Schaffrath, die unseren Verlag schon seit vielen Jahren gut kennen, die Anforderungen definiert. Am Ende fiel die Wahl auf Woodwing Enterprise mit der Content Station und der Bilddatenbank Elvis.
Leichtes und unkompliziertes Pflegen ohne TYPO3 Kenntnisse
Welche Anforderungen an die Lösung waren für Sie wichtig?
AK: Das System sollte alle Ausgabekanäle bedienen, aktuell die Druckausgaben und die Website, sowie die Social-Media-Kanäle berücksichtigen. Vor allem sollten unsere Redakteur*innen mobil und ortsunabhängig arbeiten können, zum Beispiel direkt von Veranstaltungen und Terminen aus. Und jeder sollte in der Lage sein, ohne Spezialkenntnisse online Artikel zu veröffentlichen, also beispielsweise ohne TYPO3-Kenntnisse.
Online und Print arbeiten Hand in Hand - gemeinsam genutzte Bilddaten
Das war uns strategisch wichtig, um den Online-Kanal zu stärken und schneller und aktueller publizieren zu können. Außerdem wollten wir weiter mit InDesign arbeiten für die Print-Layouts. Und es brauchte eine unkomplizierte Lösung für gemeinsam genutzte Bilddaten.
Vereinfachtes dezentrales Arbeiten mit neuem Redaktionssystem
Inzwischen arbeiten Sie schon zwei Jahre mit dem neuen Redaktionssystem. Hat sich eingelöst, was Sie erhofft hatten?
AK: Ja, das sehen wir heute schon so. Gerade die Coronavirus-Pandemie hat uns das sehr deutlich vor Augen geführt: Wir konnten im Homeoffice fast nahtlos weitermachen wie vorher. Obwohl nun das ganze Team dezentral arbeitet, funktioniert die gemeinsame Arbeit an Texten sehr gut. Da hat das neue Redaktionssystem wirklich seine Stärken ausgespielt. Jeder kann Artikel online veröffentlichen, egal ob vom Homeoffice aus oder unterwegs bei Terminen. Texte werden medienneutral über den Browser erfasst.
Mehr über die Transformationen der Medienwelt lesen Sie in unserem Beitrag Transformation für Redaktionen mit einer Multi-Channel-Strategie.
Mehr Aktualität durch unkomplizierte Bedienung
Und sie können einfach per Klick online gehen. Das ist sehr unkompliziert geworden. Unserer Website hat das auch einen großen Schub gebracht und viel mehr Aktualität. Das gedruckte Heft hat allerdings trotzdem nichts an seiner Bedeutung eingebüßt. Aber man muss ehrlich sagen, dass die Umstellung durchaus auch ein schmerzhafter Prozess war und wir viel lernen mussten, bis heute.
Erneuerung der Technik und angepasster Workflow
Was sind die Learnings aus diesem Prozess, die Sie mitnehmen oder anderen Redaktionen mitgeben würden?
AK: Dass nicht nur die Technik, sondern auch der Workflow angepasst wurde, bedeutet natürlich auch Veränderungen im Team: Die Arbeit in unserer Redaktion hat sich stärker in die Breite auf jeden Einzelnen verteilt. Die einzelnen Redakteur*innen haben zusätzliche Aufgaben bekommen. Alle können jetzt selbst online veröffentlichen – das ist sehr gut, aber dann trägt man natürlich auch selbst mehr Verantwortung. Eine neue Software bedeutet ja immer erstmal eine Umstellung.
Agile Systementwicklung im kontinuierlichem Prozess
Neu und ungewohnt kam aber in diesem Fall dazu, dass man keine fertige Software installiert bekommt, die nach ein paar Jahren mal ein Update erhält, sondern dass das System sich agil ständig weiterentwickelt und somit nie wirklich »fertig« ist. Es musste zu Beginn, aber auch weiterhin, für die eigenen Zwecke konfiguriert und angepasst werden. Diesen Prozess gehen wir mit Schaffrath und bei größeren Änderungen auch mit dem Hersteller, der das Redaktionssystem permanent weiterentwickelt. Aber das passiert heutzutage schrittweise und braucht Zeit. Das alles wird ein kontinuierlicher Prozess bleiben, der nie abgeschlossen ist. Daran mussten wir uns gewöhnen. Aber dadurch sind wir jetzt auch wirklich gut für die Zukunft aufgestellt. Wie gesagt: Die Herausforderungen dieses Jahres haben das sehr deutlich gemacht.
Danke für das Gespräch, Frau Kalisch!
Mehr zum Thema effizientes Arbeiten und umsetzen von Multi-Channel-Strategien lesen Sie in unserem Beitrag Arbeiten in der Redaktion: Workflow und Redaktionssysteme.
Lesen Sie mehr in unserem Whitepaper zum Multi-Channel-Redaktionssystem
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