Design-Trends 2015 – Die Voraussagen großer Bildagenturen
Das Internet und seine statistischen Optionen machen es möglich. Regelmäßig werten die großen Bildagenturen wie Getty Images oder Shutterstock mittlerweile ihre Downloads aus und erstellen daraus einen Trendbericht, welche Fotos, Farben oder Designs aktuell angesagt sind. Getty veröffentlicht die Ergebnisse seiner Trendforschungs-Experten in seinem Kundenmagazin „Creative im Focus“, das es als Print- und Onlinemedium gibt, shutterstock bloggt mit aufwendigen Grafiken.
Fototrends zusammengestellt von Getty Images
Im Magazin von Getty Images spielt man mit der Fotografie zu Themen wie „Genderblend“, also: Was definiert einen Mann, was eine Frau. Der Typ mit rotblonden ondulierten Locken steht hier neben der Frau mit kurzem Haar im Feinripp-Unterhend. Vor allem das Modebiz und die Entertainementbranche spielen mit den Erwartungshaltungen an die Geschlechterdarstellung. Wer erinnert sich nicht an den Sieger des Eurovision Song Contests 2014 Conchita Wurst, oder wäre es besser gewesen die Siegerin zu schreiben? Das Magazin wirft aber auch die Frage auf, wie Social Media unser Verhalten und Einschätzung zu Bildern verändert hat und dokumentiert dies auf faszinierende Weise mit den Bildern von Sally Anscombe, die ihr Familienleben in authentischen und starken Fotos festgehalten hat. Daraus kann man auch ableiten, dass Authentizität bei Bildern, die emotional ansprechen sollen , ein noch wichtigerer Faktor für die Imagebildung sein wird. Einen spannenden Ansatz formuliert das Magazin auch bei der Beurteilung von Naturfotografie unter dem Titel „Wonderlust“. Man ist heute fasziniert von der Schönheit der Natur und die Fotografie transportiert und inszeniert diese. Weitere Trends sind Fotos, die visionär mit dem Thema Zukunft umgehen und Menschen, die sich nachhaltig engagieren. Auch Illustration und Fotografie werden wieder stärker miteinander verwoben, also das Spiel aus zwei- und dreidimensionaler Illusion in der Zweidimensionalität. Getty analysiert nach eigenen Angaben Daten aus rund 80 Millionen Bildverkäufen weltweit im Jahr.
Unscharfe Hintergründe sind Trend – der Landingpage-Look
Shutterstock analysiert für seinen Trendprognose 2015 die Suchanfragen und Downloads seiner rund 47 Millionen Bilder umfassenden Datenbank. Um in den Shutterstock-Trendreport aufgenommen zu werden, sind steigende Suchanfragen und abgerufene Stilrichtungen maßgebend. So haben sich die Suchanfragen mit dem Wort „unscharf“ um 144 Prozent gesteigert. Unscharfe Bilder werden gerne auf Landingpages eingesetzt, weil sie sich gut dafür eignen Texte oder Icons trennscharf und dennoch emotional zu transportieren. Das passt auch zum zweiten Trend, den die Experten der Bildagentur festgestellt haben. Geradlinige und einfache Ikonographie bei Logos, Pictogrammen und Symbolen. So habe sich die Nachfrage nach dem Begriff „Liniensymbol“ um 921 Prozent gesteigert.
Spannend ist auch die Weltkarte von Shutterstock mit den visuellen Trends in ausgewählten Ländern. So finden Brasilianer Bilder im Vintage-Look gut, Amerikaner lieben es technisch und Koreaner Naturfotos. In Deutschland erreichte der Suchbegriff „Startup“ die höchste Steigerungsrate von 277 Prozent vor dem Thema „Bart“. Bei Twitter hat man herausgefunden, dass die Wahrscheinlichkeit für ReTweets um 28 Prozent steigt, wenn Videomaterial eingesetzt wird und sogar um 35 Prozent, wenn Fotos mit gepostet werden. Der Trendreport von Shutterstock >
Foto: lightwavemedia / shutterstock.com