Welches CMS? Kirby als spannende Alternative
Das Thema Content Management Systeme ist durch? Noch lange nicht! Kirby ist für bestimmte Einsatzzwecke dank Datenbank-Verzicht sehr interessant.
Bei jedem neuen Web-Projekt stellt sich die Frage, welches Content Management System zum Einsatz kommen soll. Wir sind große Fans von TYPO3, andere Digitalagenturen wählen gern Wordpress, doch es gibt Einsatzzwecke, wo auch eine schlankere CMS-Alternative glänzen kann.
Wir haben für uns das CMS „Kirby“ entdeckt, dass viele spannende Eigenschaften und Vorteile bietet – wenn das Anforderungsprofil passt. Kirby ist nämlich kein Generalist, sondern ein flexibler Spezialist. Die große Besonderheit: Kirby benötigt keine Datenbank, wodurch die Webseiten sehr einfach in der Entwicklung und Pflege sind sowie kurze Ladezeiten aufweisen, was nicht nur aus SEO-Gesichtspunkten ideal ist. Außerdem können damit Profis extrem schnell perfekt designte Websites erstellen. Wir reden hier von Projektlaufzeiten von zwei bis vier Wochen, wenn es ein freigegebenes Design und guten Content gibt. Wir stellen Ihnen hier Kirby in Grundzügen vor.
Für welche Websites eignet sich Kirby?
- Corporate-Websites
- B2B-Websites
- Websites für Agenturen, Showcases, Kunst
- Content-Portale, News-Seiten, Blogs
- Kampagnenseiten
- Messe- und Eventseiten
- Produktseiten
- Und vieles mehr
Das ist das Kirby CMS
Kirby ist ein Content Management System, das 2009 auf den Markt kam und seitdem laufend weiterentwickelt wird. Kirby ist ein „echtes“ CMS auf PHP-Basis für voll responsive Websites, es wird in der Regel über ein Backend bedient und Redakteure können bequem neuen Content einpflegen. Der Clou ist jedoch, dass Kirby keine Datenbank benötigt. Die Inhalte der Website liegen also nicht in einer dynamischen Datenbank auf dem Server, sondern sie sind statische Dateien in einer Ordnerstruktur. Wenn nun jemand die Website aufruft, muss die Seite nicht aus den Datenbankinhalten aufgebaut werden, sondern liegt schon statisch vor. Das sorgt für Schnelligkeit fast wie in den Anfangstagen des Internets, als Websites noch reine HTML-Seiten waren. Allerdings ist Kirby absolut up-to-date, das heißt, dass die Websites auf allen Devices perfekt funktionieren. Weil Kirby sehr flexibel ist, kann man allerdings auf Wunsch trotzdem eine Datenbank anbinden, APIs nutzen oder sogar Excel-Tabellen als Datenquelle einbinden. Bei der Frontend-Entwicklung hat man als Digitalagentur freie Hand – denn Kirby ist das Gegenteil eines Website-Generators sondern viel mehr ein weißes Blatt Papier, mit dem der Profi wunderbar arbeiten kann.
Kirby ist superflexibel, also Designer-freundlich
Dank HTML5 und den anderen modernen Webtechnologien sind Webdesigner heute so frei wie noch nie beim Designen von einzigartigen Websites. Gut, man muss Barrierefreiheit und die Darstellung auf Smartphones, Tablets und PC mitdenken, aber im Grundsatz gibt es keine Beschränkungen.
Doch dann kommt nach der Designphase oft der frustrierende Moment der Wahrheit für die Designer, wenn die Backend- und Frontend-Entwickler sagen: „Schönes Design, bekommen wir aber im Timing und im Budget nicht hin. Vereinfache das Design, nimm ein Template oder plane mehr Zeit und Budget ein.“
Dieser Design-first-Workflow kommt gar nicht mal selten vor, und er ist ja auch in Ordnung. Gerade Designagenturen oder Werbeagenturen mit einem guten Draht zu ihrem Kunden wollen ja eine Website erschaffen, die zu 100 Prozent zur Marke passt. Erst nach den Abstimmungsprozessen geht das Design an die Digitalagentur. Und hier kommt Kirby ins Spiel: Weil es sehr schlank ist und den Entwicklern alle Freiheiten bietet, kann damit auch jeder Designwunsch umgesetzt werden. Sogar das Backend kann eigens designt werden, wodurch es optimal auf die Wünsche und Web-Kenntnisse der Redakteure abgestimmt werden kann. Da die Programmierung sehr einfach von der Hand geht – wenn man sich mit Kirby auskennt – ist eine Website ruckzuck fertig und eine echte Augenweide mit wunderbarer User Experience.
Wie läuft ein Kirby-Projekt?
Bei Kirby-Website-Projekten fängt man mit einem weißen Blatt Papier an, oder eben mit einer leeren Website. Statt ein riesiges CMS anzupassen, wird eine schlanke Website von Grund auf mittels einfacher Textdateien programmiert. Das geht rasend schnell. Die Website kann danach genau das, was sie können soll, und sieht aus, wie sie aussehen soll. Deshalb liegen die typischen Projektlaufzeiten oft nur zwischen 2- und 4 Wochen – meist wird das fertige Design durch eine Designagentur oder Werbeagentur angeliefert. Das verkürzt diese Entwicklungszeiten sogar noch.
Schnelligkeit ist Trumpf
Website-Speed ist a) ein Ranking-Faktor bei den Suchmaschinen und b) gut für die User Experience. Beides ist eng verwoben. Google setzt Algorithmen ein, um Websites zu bewerten. Gut bewertete Website landen weiter oben im Index. Wenn zwei Websites im Content ähnlich gut sind, wird mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit jene Website die Nummer 1 in den Suchergebnissen sein, die technisch besser ist – also geringere Ladezeiten hat. User mögen es, wenn Ladezeiten kurz sind. Kirby ist rasend schnell, da es keine Datenbank hat. Natürlich bemühen sich auch die anderen CMS, um beim Website-Speed besser zu werden, beispielsweise durch Caching-Tools. Doch wenn ein wichtiges Plug-in die Seite verlangsamt, dann nützen die Optimierungen auch nicht mehr viel.
Noch eine Spezialität hat Kirby: Man kann es auch „headless“ betreiben, also ohne dass Redakteure etwas im Backend machen. Damit kann man eine Kirby-Seite auch als Automatisierungs-Applikation nutzen, um beispielsweise eine Schnittstelle zwischen Excel-Tabellen und einer App zu schaffen.
Entscheidungshilfe: Ist Kirby für mein Webprojekt interessant?
Wenn Sie diese Fragen mit „Ja“ beantworten, sollten Sie Kirby in die engere Wahl nehmen:
- „Ich will eine Website mit einem perfekten, individuellen Design.“
- „Ich habe ein fertiges Design aus Adobe XD, Photoshop o.ä. und will daraus eine Website machen.“
- „Ich möchte vor allem das Unternehmen, die Produkte oder das Projekt präsentieren.“
- „Ich möchte Inhalte einfach einstellen und pflegen.“
- „Ich möchte eine technisch schlanke und schnelle Website.“
- „Ich möchte eine Website, die ich sehr sicher betreiben kann.“
- „Ich möchte, dass das Projekt zügig abgeschlossen ist.“
- „Ich brauche weder ein Shopsystem noch komplexe digitale Tools.“
- „Mein Projektbudget für die technische Umsetzung liegt bei ca. 10-25.000 Euro.“
Was ist Kirby NICHT?
- Kirby ist kein Ersatz für TYPO3 & Co., also für ein CMS mit Enterprise-Funktionen.
- Kirby ist kein Out-of-the-Box-System mit fertigen Designs und Templates.
- Kirby ist nichts für Laien. Mit beispielsweise Wordpress können auch Laien mit Hilfe eines kommerziellen Templates in kurzer Zeit eine optisch beeindruckende Website erstellen, die dann jedoch beim Design und den Funktionalitäten kaum richtig individuell wird. Bei Kirby hingegen gibt es keine fertigen Templates, selbst das Aussehen des Backends kann man selbst definieren. Digitalagenturen, die schon mehrere Seiten mit Kirby gemacht haben, haben natürlich fertige Elemente, auf die sie zugreifen können, was den Entwicklungsprozess massiv beschleunigt.
Der Kirby-Quellcode ist offen einsehbar, aber keine freie Software
In unserer Digitalagentur sind wir sehr große Fans von Open Source, also von freier Software. Wir lieben TYPO3, arbeiten bei Apps gern mit Apache Cordova und nutzen zahlreiche andere Open-Source-Lösungen. Kirby CMS ist Open Source – der Quellcode kann offen eingesehen werden. Kirby ist jedoch ein Lizenzprodukt, man muss also eine Lizenzgebühr zahlen. Diese beläuft sich auf einmalig 99 Euro je Website. Auf ein typisches Projektvolumen bezogen sind die Kosten vernachlässigbar. Und auch bei Open-Source-CMS wie Wordpress fallen häufig einmalige Kosten oder laufende Abokosten an, wenn man beispielsweise eine Page-Builder-Software oder kommerzielle Plug-ins lizensiert.
Mehr zu Kirby auf unserer Unterseite über das Kirby CMS.