Mobile Medien-Strategien – neue Studien und Erkenntnisse
Wer als Verlag noch keine medialen Strategien für Mobile hat, der sollte nicht mehr allzu lange warten, sondern noch in 2016 beginnen. Dafür gibt es mehrere Signale aus den Märkten. Unter anderem meldete gestern der Digitalverband Bitkom eine Steigerung bei den Verkaufszahlen von Tablet-Computern, nachdem deren Verkäufe in der letzten Zeit eher stagnierten. Der US-Verband für Magazin-Medien The Association of Magazine Media (MPA) stellt in seiner Studie Media 360° Brand Audience Report fest, dass immer mehr Menschen mit mobilen Endgeräten auf Magazininhalte zugreifen. Das Wachstum sei zweistellig, während die Leserschaft per Laptop und Desktop-PC abnehme. Der Bericht spricht davon, dass für jeden verlorenen Zugriff per PC neun neue via Mobilgerät gewonnen werden. Die Daten stammen von Drittanbietern, wie Providern.
Tablet-Umsatz wird steigen
Der Branchenverband Bitkom rechnet nach einem schwachen Frühjahr mit einer „sehr positiven“ Entwicklung für Tablets in 2016. So prognostiziert die Bitkom, dass die Verkäufe um 4,4 Prozent auf 7,7 Millionen Geräte steigen werden. Beim Umsatz ist man noch optimistischer und rechnet sogar mit einem Zuwachs von elf Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. „Treiber für dieses starke Wachstum sind die sogenannten Detachables, also Tablet-Computer, die fest mit einer Tastatur verbunden werden können und dann für die gleichen Aufgaben eingesetzt werden wie ein vollwertiges Notebook oder ein PC“, teilte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder mit.
Der Verkauf von Tablet-Computern, die nur über Touch-Screen-Oberflächen zu steuern sind, ist dagegen rückläufig. Rohleder ergänzt: „Die Detachables sind erst seit etwa einem Jahr breit am Markt verfügbar und werden stärker nachgefragt als erwartet.“ Dies gelte sowohl für Geschäftskunden, wie Privatanwender. Dies, so die Bitkom, läge auch daran, dass Detachables einfach in bestehende IT-Infrastrukturen integriert werden können. Heute nutzen 41 Prozent der Menschen in der Bundesrepublik ab 14 Jahren ein Tablet, im Jahr 2014 lag der Anteil bei gerade einmal 28 Prozent.
Mobile Content immer wichtiger
Linda Thomas Brooks, die Präsidentin und Geschäftsführerin der MPA erläutert in einer Mitteilung: „Die Webzugriffe mittels Laptop und Desktop-PC nehmen leicht ab. Dagegen wächst der Medienkonsum von Video-Inhalten und mobilen Content-Angeboten im zweistelligen Bereich. Für jeden Unique User die im Bereich Laptop/Desktop-PC verloren gingen, wuchsen im Bereich Mobile neun neue nach.“ In Amerika wuchsen auch die Print-Magazintitel um 1,5 Prozent.
Wie finden Nutzer mobile Werbung
Eine Umfrage der britischen Financial Times rundet das Bild rund um mobile Inhalte und deren Vermarktung ab. Denn guter Journalismus und die Arbeit der Verlage muss sich schließlich auch in wirtschaftlicher Prosperität wiederfinden. Da bekommen die Zahlen, die einen für mobile Webangebote positiv stimmen einen leichten Dämpfer. Die britische Financial Times hat 1.300 ihrer Leser befragt um herauszufinden, wie akzeptiert mobile Werbung mittlerweile ist. Die waren aber mit mobilen Anzeigen sehr unzufrieden. Kernbotschaft: Mobile Werbung wird als aufdringlich und störend empfunden und dies stärker als Anzeigen in Inhalteangeboten, die auf dem Desktop-PC oder im Print geschaltet sind.