Medienforum NRW – WLAN für 100 Städte frei – Medienpolitik in NRW
Seit gestern findet in Köln das Medienforum NRW 2015 gemeinsam mit der Angacom, der Messe und dem Kongress des Verbandes Anga der Kabelnetzbetreiber statt. Heute wurde zudem in Köln die Interactive Cologne eröffnet und am Samstag dreht sich im Mediapark alles um die Ausbildung in Medienberufen. Spannend war im Rahmen der Veranstalter eine Ankündigung des Kabelnetzbetreibers Unitymedia. Der will ab August 2015 in rund 100 deutschen Städten kostenloses WLAN anbieten. Dies wird der mobilen Internetnutzung einen weiteren Schub geben.
Die NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft will im bevölkerungsreichsten Bundeslang Nordrhein-Westfalen bis 2018 flächendeckend Breitband ausbauen. Vorrang haben in NRW dann die rund 3.000 Gewerbegebiete, die zuerst angeschlossen werden sollen. Finanzieren will Kraft das Paket zum einen aus den Erlösen der Versteigerung der DVB-T-Lizenzen und Fördermitteln des Bundes. Zudem will Kraft den öffentlich-rechtlichen Rundfunk im Netz stärken und die Sieben-Tage-Regel kippen. Bislang müssen die öffentlich-rechtlichen Anbieter ihr Angebot nach sieben Tagen aus ihren Mediatheken entfernen. NDR-Intendant Lutz Marmor sagte dazu auf der Interactive Cologne, dass ihm hier zunächst daran gelegen sei, die Regelung für das geplante Jugendprogramm zu kippen. Werbung machte Kraft für die „Stiftung Vielfalt und Partizipation“ die bei der Landesanstalt für Medien in NRW aufgehängt ist und die den digitalen Wandel im Journalismus erforschen und alternative Finanzierungsmodelle entwickeln soll.
Wer sich auf der Messe Angacom umsah, dem war schnell klar, dass der Ausbau der Bandbreiten auf der Agenda vieler Unternehmen steht. Voice over WiFi, Community Hotspots und eine neue Netzarchitektur sind Trendthemen, um den gestiegenen Datenverkehr, der etwa durch die Streaming von Filmen und Services wie Netflix entsteht. Bei den Bell Laboratories von Alcatel-Lucent geht man davon aus, dass ein Großteil des Datenverkehrs bis 2020 in regionalen Rechenzentren verarbeitet wird und dadurch das Netz schneller wird. Eine Meldung von der Angacom ließ gestern am meisten aufhorchen: Die Ankündigung von des Kabelnetzbetreibers Unitymedia, die auch für Medienunternehmen interessant sein dürfte. In 100 deutschen Städten soll es in Zukunft kostenfreies WLAN geben. Dies wird der mobilen Mediennutzung in den Städten und Metropolen einen weiteren Schub geben.
Wer ein WLAN fähiges Gerät besitzt kann sich dann an den WLAN Hotspots von Unitymedia in wenigen Schritten anmelden. Ist man einmal angemeldet, funktioniert dass WLAN an allen Unitymedia Hotspots, ganz gleich ob ich nur das Stadtviertel gewechselt habe oder von Hamburg nach Berlin. Am Tag hat der Nutzer dann 100 MBIT frei, im Jahr rechnet sich das auf rund 3GB Datenvolumen. Sogar eine verschlüsselte Variante soll möglich sein und damit sicheres Surfen. Gleichzeitig bietet der Kabelnetzbetreiber Unternehmen wie Cafes, Restaurants oder anderen Organisationen mit viel Publikumsverkehr ein so genanntes „PowerSpot“-Paket an. Das soll rund 25 Euro kosten. Damit können diese Unternehmen ihren Kunden kostenfreies WLAN anbieten und damit ihr Geschäft attraktiver machen. Sogar eine eigene Landing Page ist inklusive, die der Unternehmer für Promotions nutzen kann. Wer sich an einem dieser „PowerSpots“ in das WLAN einwählt, kann sogar unbegrenzt surfen. Dieses Angebot wird, vorausgesetzt es wird angenommen, das Medienverhalten noch einmal stark verändern und den mobilen Diensten einen weiteren Schub zumindest in den Metropolregionen verleihen.