KNOW!S-How: Öl oder Wasser – die Drucklack-Klassiker
Drucklacke sind heute aus modernen Print-Produktionen nicht mehr wegzudenken und nicht immer dienen sie nur dazu Magazine, Zeitschriften, sogar Zeitungen oder Bücher noch mehr zum Strahlen zu bringen, sondern oftmals auch zum Schutz gegen Verschmutzen, Kratzer, Abrieb, Scheuerstellen oder Feuchtigkeit. Neben dem Einsatz von Lacken kommt auch die Folienkaschierung oder auch Cellophanierung zum Einsatz. KNOW!S gibt einen Überblick zum Einsatz von Drucklacken. Mit dem UV-Lack haben wir uns bereits beschäftigt (Link zum Artikel).
Man unterscheidet neben dem UV-Lack, noch zwischen Öldrucklacken und Dispersionslacken. Der Klassiker ist der Öldrucklack, der wie eine Offsetdruckfarbe aufgebaut ist und eigentlich nur dem Schutz des Druckwerkes dient und für eine höhere Abriebfestigkeit sorgt. Der Lack, der etwa aus Mineralölen aufgebaut sein kann, wird während des Druckvorganges aufgetragen und besticht durch seine Passgenauigkeit, so dass auch Spotlackierungen möglich sind. Spotlackierungen nennt man Lackierungen, die etwa nur einen Bildbestandteil, Logo oder ein typographisches Element hervorheben. Allerdings erreichen Öldrucklacke nicht den Glanzeffekt wie etwa UV-Lacke, so dass sie gerade in der Werbung meist nicht zum Einsatz kommen. Öldrucklacke sind kostengünstig, haben eine längere Trocknungszeit und sind sehr gut buchbinderisch auch beim Rillen und Falzen zu verarbeiten. Ganz anders als Dispersionslacke, die eine sprödere Schicht ausbilden, die dann bei der buchbinderischen Weiterverarbeitung aber, also dem Rillen oder Falzen, zum Brechen neigen. Ein weiterer Unterschied ist, dass auf Öldrucklacke weitere Lackschichten aufgebracht werden können. Auch hier eignet sich der Dispersionslack nicht optimal, da es etwa beim Überdrucken mit Metallicdruckfarben zu Verfärbungen und Abschuppungen kommen kann.
Der Dispersionslack wird in einer Bogenoffsetmaschine über ein eigenes Lackwerk Nass in Nass aufgetragen. Der Dispersionslack wirkt im Endergebnis matter oder glänzender als der Öldrucklack. Allerdings ist er auch teurer, denn die Maschine muss entsprechend mit Lackwerk und Trocknungseinheit ausgestattet sein. Der Dispersionslack verwendet Wasser und Harze als Bindemittel, auch Tenside sind im Einsatz, die bedingen, dass sich ölhaltige Farben mit Wasser fein vermengen können. Wer auf Dispersionslacke setzt, sollte in der Grammatur des Papieres nicht zu tief ansetzen, da durch das Wasser, das nach dem Auftragen wegschlagen und verdunsten muss, eine erhöhte Wellenbildung die Folge sein kann. Der Vorteil von Dispersionslack ist, dass die fertigen Druckprodukte eine hohe Scheuerfestigkeit aushalten und sehr gut gestapelt werden können.
KNOWS-How: Lesen Sie hier wie UV-Lack Druckprodukte hochglänzen lässt
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