KNOW!S-HOW: Webfonts und Co.
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Schriften für das Netz
Schriften, die nach den Standards des Web Open Font Formats (WOFF) entwickelt wurden, werden inzwischen von allen gängigen Browsern unterstützt und sauber dargestellt. Auf mobilen Endgeräten werden diese ab iOS 5.0 und Android 4.4. korrekt dargestellt. Um sich genau zu informieren, welche Browser WOFF-Schriften korrekt anzeigen, bietet die Website:https://caniuse.com/#feat=woff einen Überblick.
Webfonts kaufen oder mieten?
Webschriften kann man, anders als Schriften für Printmedien, mieten. Fontdeck oder Typekit bieten entsprechende Services an. Die Lizenzgebühren können monatlich oder jährlich bezahlt werden und berechnen sich nach dem Traffic, , also den monatlichen Pageviews einer Website. Wer eine Lizenz kauft, mit einer gewissen Anzahl an Pageviews muss selbst nachlizenzieren, wenn der Traffic der Website diesen Wert übersteigt. Bei gekauften Schriften werden diese auf dem Server des Kaufenden bereit gehalten. Bei Schriften, die gemietet werden, liegen diese auf dem Server des Anbieters und werden mittels der Skriptsprache Javascript in die eigene Website eingebaut. Hier kümmert sich der Anbieter um die Zählung. Wichtig ist: Genau anhand des End User Licence Agreements (EULAs) ermitteln, was erlaubt ist, etwa ob die Schriften nur auf einer Website oder mehreren eingesetzt werden dürfen. Eine einfache Daumenregel gibt es für diese komplexe Fragestellung nicht. Agenturen oder Designer sollten hierzu eine Kalkulation vorlegen, damit die Entscheidung für das Lizenzmodell getroffen werden kann.
google Fonts sind kostenlos
Wer nicht so großen Wert auf konsistente Darstellung seines Markenauftrittes legt, also die gleiche Schriftart von der Visitenkarte über das Kundenmagazin, den Webauftritt, Landing Pages und seine Apps einsetzen möchte, für den können google Fonts eine Alternative sein. google Fonts laufen auf den Servern von google und sind als Open Source Fonts kostenlos. Dahinter steht laut google der Gedanke, dass ein Netz mit Netzschriften schöner, besser lesbarer und offener sei. Die von google angebotenen Schriftschnitte kann man hier testen: https://www.google.com/fonts
Mehr Lizenzmodelle und höhere Kosten bei App-Schriften
Die Zahl der App-Fonts steigt rasant und immer mehr Schriftenhäuser bieten Lizenzmodelle an, allerdings liegen hier die Preise weit höher als für Webfonts. Als eine Begründung für die höheren Preise gilt, dass der User einer App auch mit der Schrift arbeitet, weil er etwa Texte eintippt. Es gibt Lizenzen für eine App, die unbefristet und unabhängig von der Anzahl der Downloads sind. Andere Hersteller bieten Lizenzmodelle mit einer Downloadbegrenzung an oder Schriften für bestimmte Zeiträume von einem Jahr bis unbefristet. Da App-Schriften um ein Vielfaches teurer sind, gilt es also im Vorfeld zu klären, welche Variante die sinnvollere ist.
TIPP fürs Sparschwein: Oftmals reicht der Einsatz von Webfonts für die Gestaltung der Headlines, während die Lauftexte in den Standardfonts, die von allen Browsern verstanden werden, gesetzt werden können. Damit schafft man einen unverkennbaren Auftritt einer Website, integriert das Corporate Design und hält die Kosten im Griff.