KI-gestützte Google Suche – Das Ende der klassischen Websuche?
Mit der Integration seiner KI „Gemini“ hat Google die Art und Weise, wie wir online nach Informationen suchen, grundlegend verändert. Statt klassischer Trefferlisten rücken jetzt KI-generierte Antworten in den Vordergrund – ausführlich, direkt und prominent platziert.
Google stellt die Websuche um
Seit dem 26. März hat Google eine grundlegende Änderung an seiner bekannten Suchfunktion vorgenommen. Bisher lieferte die Suchmaschine bei der Eingabe von Schlagwörtern eine klassische Listenansicht mit den relevantesten Treffern. Auch bei Fragen zeigte Google bislang häufig einen hervorgehobenen Ausschnitt aus einer Webseite ganz oben in den Suchergebnissen als kurze Antwort.
Mit der Integration der KI „Gemini“ hat sich das nun deutlich verändert: Gibt man eine spezifische Frage ein, erstellt die KI automatisch eine ausführliche Zusammenfassung der gefundenen Inhalte und liefert direkt eine vollständige Antwort. Diese neue Darstellung nimmt – insbesondere nach dem Ausklappen des Antwortfensters – fast den gesamten Bildschirm ein. Die klassischen Suchergebnisse rücken dadurch stark in den Hintergrund und sind erst nach Scrollen sichtbar. Spannend ist auch die neue Verlinkungslogik: Neben den Aussagen der KI erscheinen kleine Link-Symbole. Anders, als erwartet führen diese jedoch nicht direkt zur jeweiligen Quelle. Stattdessen listet Google am rechten Rand sämtliche Seiten auf, die als Grundlage für die generierte Antwort dienten. Diese Links sind normal anklickbar, sodass User die Inhalte selbst überprüfen können.
Wichtig zu erwähnen ist, dass die KI gestützte Google Suche bislang lediglich verfügbar ist, wenn der User mit seinem Google Account angemeldet ist und 18 Jahre oder älter ist.
Am Ende der Zusammenfassung weist Google mit dem Hinweis: „Generative KI ist experimentell.“, darauf hin, dass es sich um ein experimentelles Feature handelt.
Welche Vorteile ergeben sich für die User?
Für Anwenderinnen und Anwender bietet die neue Suche auf den ersten Blick viele Vorteile. Bei Eingabe von spezifischen Fragen in die Suchleiste erhalten sie schnell eine erste Einordnung und können über die Links an die Ursprungsartikel und Seiten gelangen.
Diese Form der KI-gestützten Suche ist allerdings nicht neu – vergleichbare Ansätze sind bereits von Tools wie Perplexity bekannt. In der Ausgabe 02/24 der GESCHAFFT! haben wir Perplexity vorgestellt.
Perplexity
Perplexity ist ein KI-Tool, dem Sie, ähnlich wie einer Suchmaschine, Fragen stellen können und präzise Antworten erhalten, die zusätzlich mit sorgfältig ausgewählten Quellen untermauert werden. Außerdem punktet Perplexity damit, Websites und Artikel komprimiert zusammenzufassen und die wichtigsten Punkte hervorzuheben. Die Funktionsweise und Benutzeroberfläche des Tools ermöglichen es, Gewohnheiten und Interessen des Users zu erlernen und diese bei der Beantwortung intuitiv mit einfließen zu lassen. Ziel von Perplexity ist es, die für die gestellte Frage beste Quelle und Antwort zu finden. Ein menschenähnlicher Dialog sorgt dafür, dass Inhalt und Kontext Ihrer Frage optimal verstanden werden und ein Gespräch mit Folgefragen ermöglicht wird. Außerdem antwortet Perplexity strukturiert, übersichtlich und verständlich.
www.perplexity.ai
Ist die klassische Suchmaschinenoptimierung damit überholt?
Die klassische Suchmaschinenoptimierung ist weiterhin relevant, denn erste Treffer landen mit höherer Wahrscheinlichkeit in der KI-Zusammenfassung und werden auch bei der Eingabe von Schlagwörtern weiterhin von Bedeutung sein.
Trotzdem ist das Thema für Webentwickler nicht uninteressant: Websitebetreibende müssen damit rechnen, dass die neue Funktion zu weniger Besuchern auf der eigenen Seite führen kann, weil sich Google-Nutzende mit der KI-Zusammenfassung begnügen könnten und deshalb nicht mehr auf die inhaltsliefernden Quellen klicken. Websites und Inhalte müssen daher „KI-freundlich“ gestaltet werden.
Wer hier frühzeitig mitdenkt, kann sich entscheidende Vorteile sichern – denn die Anforderungen an Sichtbarkeit und Relevanz im KI-Zeitalter verändern sich gerade rasant.
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