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Jutta Hinrichs über nachhaltige Geldanlagen

Wir haben inspirierenden Menschen aus verschiedenen wirtschaftlichen Branchen ein paar wichtige Fragen im Kontext der Nachhaltigkeit gestellt. Die Storys in den folgenden Wochen geben ein paar spannende Einblicke in die Praxis und zeigen zukunftsorientierte Denkweisen und Perspektiven zum Thema Nachhaltigkeit. In diesem Artikel gibt uns Jutta Hinrichs, Bereichsleiterin Ethik, Nachhaltigkeit & Kommunikation bei der PAX-Bank, einen Einblick in das Thema nachhaltige Geldanlagen.

Angesichts von Klimawandel und Ausbeutung denken immer mehr Menschen über die Folgen ihres Konsums nach. Wie sieht es denn bei der Geldanlage aus?

Geld ist nicht neutral. Man kann damit viel Gutes bewirken – aber auch genau das Gegenteil. Deshalb sollten Anleger*innen ihre Geldanlage kritisch hinterfragen:
 

Wohin fließt eigentlich mein Geld? Schrumpfen dafür Wälder im Amazonas? Werden damit neue Kohlekraftwerke finanziert? Oder sogar Waffen produziert?

Es gibt verschiedene nachhaltige Geldeinlagen für Anleger*innen

Für Anleger*innen, die das vermeiden und ihr Geld sinnvoll investieren möchten, bietet die nachhaltige Geldanlage viele Möglichkeiten: zum Beispiel Investmentfonds, die Unternehmen aus kontroversen Branchen (wie Rüstung, Kohle) oder mit kontroversen Geschäftspraktiken (etwa Kinderarbeit, Umweltzerstörung) ausschließen, bis hin zu Fonds, die nur in nachhaltige Unternehmen einer jeweiligen Branche investieren. Eine weitere Möglichkeit, Geld sinnvoll anzulegen und zugleich Gutes zu bewirken, bieten Themenfonds wie Mikrofinanzfonds oder Erneuerbare-Energien-Fonds.

Die Einhaltung von Nachhaltig­keitskriterien zieht keine geringere Renditen nach sich

Nachhaltige Geldanlagen wurden lange belächelt und mit dem Vorurteil »Nachhaltigkeit kostet Rendite« abgetan. Inzwischen belegen zahlreiche Studien, dass die Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien keineswegs geringere Renditen nach sich zieht.
Im Gegenteil: Die Berücksichtigung sogenannter ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance – also Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung) reduziert Risiken und wirkt sich damit sogar positiv auf den Unternehmens- bzw. Anlageerfolg aus. Oft wird bei nachhaltigen Geldanlagen auch von einer »doppelten Dividende« gesprochen – zu der finanziellen Rendite kommt der soziale oder ökologische Mehrwert hinzu.