Digitalisierung – Nur 35 % der deutschen Großunternehmen haben eine digitale Agenda
Die Digitalberatung etventure hat mit Unterstützung der GfK Nürnberg eine Studie „Digitale Transformation und Zusammenarbeit mit Startups in Großunternehmen“ zur Digitalisierung in Deutschland herausgegeben. Eine Einschätzung ist, dass die Digitialisierung in Deutschland immer noch nicht ernst genug genommen wird und die mangelnde Entschlossenheit in den Chefetagen die digitale Transformation in Großunternehmen bedrohe. Befragt wurden Vorstände und Führungskräfte unter 2.000 Großunternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 250 Millionen Euro.
Eine Erkenntnis sei, dass fast jedes vierte deutsche Großunternehmen in Deutschland durch die Umstellung auf digitale Geschäftsprozesse einen Zuwachs an Arbeitsplätzen erwartetet. Gelinge die digitale Transformation, so die Studienmacher, desto stärker der Zuwachs an Stellen. Die Digitalisierung schaffe mehr Arbeitsplätze glauben 23 Prozent der Unternehmen. 18 Prozent gehen von einem Arbeitsplatzabbau aus, 59 Prozent von konstanten Beschäftigtenzahlen. Die Macher der Studie schreiben: „Je besser sich die Unternehmen schon auf die Digitalisierung eingestellt haben, desto stärker wird ein Zuwachs an Arbeitsplätzen erwartet. Bei den nach eigenen Angaben schlecht vorbereiteten Firmen geht dagegen sogar eine Mehrheit von Arbeitsplatzverlusten aus (20 Prozent zu 14 Prozent). Fest steht auf jeden Fall, dass sich durch die Digitale Transformation die Anforderungsprofile der Arbeitsplätze und auch Arbeitsweisen verändern werden. Mit 92 Prozent geht fast jede in der etventure-Studie befragte Firma davon aus.“
Allerdings sollte jetzt nicht zu früh gejubelt werden, denn andere Ergebnisse trüben die Aussichten. So stellte die Studie fest, dass bei weniger als 50 Prozent der Unternehmen die Vorstände oder Geschäftsführer selbst die digitalen Veränderungsprozesse steuerten. Und knapp die Hälfte der Entscheider scheut radikale Entscheidungen und bei 65 Prozent der Unternehmen blockieren veraltetete Strukturen die Digitalisierung. Und nur 35 Prozent der Unternehmen hat die Digitalisierung auf ihrer Agenda.
Über die etventure-Studie
Auf Grundlage eines durch etventure gefertigten Fragenkatalogs wurde durch die GfK Nürnberg eine telefonische Befragung unter den 2.000 Großunternehmen in Deutschland mit einem Mindestumsatz von jährlich 250 Mio. Euro in der Zeit vom 11.01.2016 bis 29.01.2016 durchgeführt. Befragt wurden Führungskräfte, die mit dem Thema der Digitalisierung in den jeweiligen Unternehmen befasst sind.