ACHTUNG: 2021 geht die Post ab
Mehr Porto und längere Laufzeit für die Postvertriebsstücke und Pressesendungen
Der Versand von Magazinen wird im nächsten Jahr teurer. Die Deutsche Post wird die Bedingungen und Preise für den Versand von Zeitschriften und Zeitungen (Postvertriebsstücke und Pressesendungen) zum 1. Januar 2021 spürbar verändern. Wir fassen die Anpassungen zusammen und zeigen auf, welche Konsequenzen Herausgeber beachten müssen.
Auf die Änderungen der Post vorbereiten
Auf publizierende Unternehmen kommen 2021 in Bezug auf den Postversand einige Veränderungen zu. Dabei geht es nicht nur um höhere Kosten, sondern um neue Rahmenbedingungen, die Vorbereitung und strategische Entscheidungen erfordern. Mit einigen Kunden sind wir bereits in Gesprächen, um die Auswirkungen auf Produktion und Redaktion zu erörtern.
Magazine pünktlich versenden bei neuer Regellaufzeit
Denn beispielsweise wird die bisher von vielen Publikationen genutzte Regellaufzeit (E + 2) verlängert. Das heißt: Wenn Sie garantieren wollen, dass Ihre Leser*innen ein Magazin weiterhin spätestens bis zu einem bestimmten Wochentag bekommen, dann müssen Sie entweder für einen schnelleren Service bezahlen oder Ihren gesamten Produktionsprozess umstellen. Ein vorverlegter Druck kann durch Wochenenden schnell einen um mehrere Tage früheren Redaktionsschluss bedeuten. Das stellt viele Herausgeber vor eine echte Herausforderung.
Effizienz steigern mit Redaktionssystemen
Wie Sie effizientes Arbeiten in der Redaktion gestalten lesen Sie in unserem Artikel Arbeiten in der Redaktion: Workflow, Redaktionssysteme und Ausdauer
Neue Regellaufzeit bei der Post
Die Regellaufzeit der Auslieferung erhöht sich auf »bis zu 4 Tage« (E + 4). Garantiert schnellere Laufzeiten (sameday-service »E + 1« und next-day-service »E + 2«) kosten zusätzlich: 1,25 ct / Stk. ab 1.1.2021 und 2,5 ct / Stk. ab 1.4.2021.
Die Kosten und Laufzeiten bei der Post
Die Post begründet die Anpassungen mit der Umlage von Kostensteigerungen durch Logistik und höhere Tariflöhne. Gleichzeitig wären Absätze im Presseversand rückläufig, weshalb eine faire Neuverteilung der Versandkosten notwendig würde. Deshalb werden die Laufzeiten beispielsweise der Dialogpost angeglichen, automationsfähige Publikationen werden zukünftig bevorzugt. Über diese Maßnahmen sollen Einsparungen durch homogenere Verarbeitungsprozesse erzielt werden.
Erhöhung der Listenpreise für Postvertriebsstücke und Pressesendungen
Der Listenpreis für Postvertriebsstücke und Pressesendungen erhöht sich um 0,9 %. Die pauschale Erhöhung gilt für alle Gewichtsstufen.
Neue Regeln für die Covergestaltung
Die Regeln für automationsfähige Covergestaltung (»Kriterienkatalog Presse CoverPlus«) wurden ergänzt. Beispielsweise soll mehr Raum für Adressen die maschinelle Verarbeitung verbessern. Abweichungen, die manuelle Sortierung verursachen, kosten ein zusätzliches Entgelt von 2,5 ct / Stk. Andererseits eröffnen sich dadurch neue Möglichkeiten, »nicht automationsfähige Pressepost« zu versenden, zum Beispiel überstehende Beilagen, am Einband angeklebte oder angeheftete Karten, Booklets und Umhefter
WELCHE ENTSCHEIDUNGEN STEHEN FÜR IHRE POSTVERTRIEBSSTÜCKE UND PRESSESENDUNGEN AN?
Aus den Ankündigungen der Deutschen Post ergeben sich mehrere strategische Fragestellungen, die alle Herausgeber von Postvertriebsstücken und Pressesendungen bedenken sollten.
Können und wollen Sie Ihren Produktionsprozess auf die veränderte Regellaufzeit einstellen?
Wenn der bisherige Zustellungstag als spätestes Datum gehalten werden soll, dann müssen Sie früher ausliefern – oder alternativ ein höheres Porto bezahlen. Die frühere Auslieferung hat natürlich dann Auswirkungen auf den gesamten Entstehungsprozess Ihrer Publikation.
Können und wollen Sie beispielsweise das Cover Ihrer Zeitschrift anpassen,
um den neuen Regeln zur Covergestaltung gerecht zu werden? Oder ist für Sie das unveränderte Titelbild sehr wichtig?
Möchten Sie Ihren Leser*innen zumuten, dass die Zustellung möglicherweise an unterschiedlichen Tagen ausgeführt werden kann?
»E + 4 « gibt Ihnen weniger Kontrolle über den genauen Zeitpunkt, an dem Ihre Publikation tatsächlich ankommt.
In unserem Artikel Mehr Porto und längere Laufzeit für Postvertriebsstücke finden Sie ergänzende Informationen.