Geschafft! 01.2024

Seit jeher ist es innerhalb jeder Branche schwer, als Vertreter oder Vertreterin der eigenen Zunft öffentlich über diese zu sprechen oder zu schreiben. Im Grunde kann man sich nur »die Finger verbrennen«. Für die einen ist man schnell ein »Nestbeschmutzer«, für die anderen viel zu sanft und unkritisch. Ganz besonders schwer ist es für Journalistinnen und Journalisten, öffentlich über Journalistinnen und Journalisten zu schreiben. So breit die Branche in ihren Magazinen, Journalen, in Print und Digital, Fernsehen, Radio und Social Media aufgestellt ist, so schnell hagelt es Kritik an den Berichtenden, die über andere Berichtende berichten. Für das Magazin »Journalist«, das Mitgliedermagazin des Deutschen Journalistenverbandes, kann der Anspruch daher nur der allerhöchste sein. Für Chefredakteur Matthias Daniel ist klar: »Wenn unsere grundlegende Frage lautet ›Wie können wir den Journalismus besser machen?‹, dann fängt es bei uns an. Wir müssen mit dem höchsten Anspruch an unsere Recherchen, Interviews und Artikel gehen. Nur wenn wir Qualität vorleben, können wir die Branche insgesamt unterstützen und damit zum Besserwerden anregen.« Dass dabei Fehler passieren, man sich an der einen oder anderen Stelle auch mal entschuldigen oder eine Gegendarstellung abdrucken muss, steht für Daniel dabei außer Frage. »Eine gute Fehlerkultur ist ein Zeichen von Qualität. Wenn Fehler passieren, müssen wir sie transparent korrigieren und die richtigen Schlüsse daraus zieWORAUF ES ANKOMMT: Über die Neuausrichtung, den eigenen Anspruch und das Vorleben von Qualität des »Journalist« Matthias Daniel Chefredakteur, Journalist »Für mich hat Qualität im Journalismus drei Dimensionen: der Inhalt, die Aufbereitung und die Effizienz. Gerade in der heutigen Zeit darf die Effizienz nicht vernachlässigt werden. Sie darf im Journalismus aber nie der bestimmende Faktor sein. Inhalt und Aufbereitung stehen immer im Mittelpunkt, und je objektiver und nachvollziehbarer journalistische Produkte sind, um so höher ist die Qualität.« QUALITÄTSJOURNALISMUS 28

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