Geschafft! 01.2023

Erste Auswirkungen des Klimawandels auf den Menschen und die Umwelt sind bereits spürbar: Dazu gehören neben steigenden Temperaturen und dem Anstieg des Meeresspiegels vor allem Extremwetterereignisse wie Stürme, Dürren, Überschwemmungen oder Waldbrände, die die Lebensgrundlage vieler Menschen und Tiere bedrohen. Länder Afrikas und Südasiens leiden besonders unter den Folgen – und sind diesen meist schonungslos ausgesetzt. Das zwingt immer mehr Menschen zur Flucht: Bei aktueller Intensität der Emissionen könnten in den nächsten 30 Jahren 1,2 Milliarden Menschen dazu gezwungen werden, ihre Heimat zu verlassen. Um Emissionen zu reduzieren und weitaus schlimmere Folgen noch rechtzeitig abzuwenden, müssen tiefgreifende Maßnahmen auf globaler, internationaler und nationaler Ebene erfolgen. Hier geht es auch um Gerechtigkeit: Die westlichen Länder als Hauptverursacher von Treibhausgasemissionen sind gefragt, die schädlichen Auswirkungen ihres Handelns zu reduzieren. NACHHALTIGKEIT – DIMENSIONEN UND LÖSUNGEN Es gibt drei zentrale Säulen, in denen Nachhaltigkeit eine Rolle spielt: Soziales, Wirtschaft und Umwelt. Die soziale Dimension bezieht sich auf die Würde des Menschen und stellt soziale Gerechtigkeit und damit auch Themen wie Bekämpfung von Ausbeutung und Kinderarbeit in den Mittelpunkt. Im ökonomischen Sinne meint nachhaltiges Wirtschaften so zu handeln, dass durch die Auswirkungen für nachkommende Generationen kein Schaden entsteht. Am meisten Assoziationen birgt der Begriff Nachhaltigkeit wohl im ökologischen Sinne. Hier meint es, der Umwelt nur so viele Ressourcen zu entnehmen, wie nachwachsen können und die Emissionen so gering zu halten, dass sie der Umwelt nicht schaden. Auf dem Klimagipfel der UNO 2015 in Paris verpflichteten sich die Teilnehmer, den globalen Temperaturanstieg auf deutlich unter 2 °C im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu begrenzen und die 17 SDGs (sustainable development goals) zu erreichen. Dieser Zusammenschluss gilt als Meilenstein globaler Zusammenarbeit, der soziale, ökologische und ökonomische Dimensionen der Nachhaltigkeit verbindet. Bis 2030 soll der Ausstoß von Emissionen um mindestens 65 % im Vergleich zu 1990 sinken, um so die Erderwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen. Aktuell sind die Emissionen in Deutschland um 40,4 % gesunken, 2022 wurden laut dem Umweltbundesamt allerdings nur 1,9 % weniger Emissionen ausgestoßen als im Vorjahr – um die Klimaziele für 2030 zu erreichen, müssen die Emissionen noch deutlich schneller sinken. Welche Bereiche sind besonders zentral, um den Wandel in eine nachhaltige Zukunft zu schaffen? Wir geben einen kurzen Einblick in entscheidende Handlungsfelder. Die Energiewirtschaft hat denerheblichsten Einfluss auf die Erderwärmung in Deutschland. Vor allem die Verbrennung fossiler Brennstoffewie Kohle, Öl oder Gas für die Erzeugung von Strom oder Wärme ist verantwortlich für einen Großteil der Emissionen. Das Tempo im Übergang zu erneuerbaren Energien aus Sonne ,Wind oder Wasserkraft und die Steigerung der Energieeffizienz sind damit ein zentraler Hebel zur Erreichung der Klimaziele. Der Verkehrssektor, Straßen-, Luft- und Schifffahrtverkehr, ist ein weiterer wesentlicher Verursacher von Emissionen, im Jahr 2020 waren es rund 20 % des Gesamtanteils in Deutschland. Der Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel und die Verbreitung von E Mobilität sind zentrale Hebel für die Reduktion von CO2. Zwar wird der Strom für E Mobilität noch nicht vollständig aus erneuerbaren Energien gewonnen, weshalb Elektromotoren noch nicht klimaneutral, aber im Vergleich zu Verbrennungsmotoren weitaus klimaschonender sind. Landwirtschaft und Ernährung: Die Produktion von Nahrung und Lebensmitteln haben einen substanziellen Einfluss auf unsere Umwelt: Hoher Wasserverbrauch, die Abholzung des Regenwalds, Methanausstoß in der Tierhaltung und der Einsatz von Pestiziden oder Düngermitteln in der Landwirtschaft sind negative Folgen. Ökologische, regionale und saisonale sowie überwiegend pflanzliche Lebensmittel mit geringem Verarbeitungsgrad sind wichtige Schritte für mehr Nachhaltigkeit und einen geringeren ökologischen Fußabdruck in der Lebensmittelbranche. Die Abfallwirtschaft ist ein wichtiger Teilbereich im Kontext der Nachhaltigkeit: Hier geht es darum, die Umweltbelastungen durch Müll zu reduzieren und Ressourcen effizienter einzusetzen. Nicht sachgerecht entsorgte Abfälle stoßen gefährliche Treibhausgase aus und sind verantwortlich für die zunehmende Vermüllung unserer Umwelt. Reduktion, Recycling und Wiederverwendung von Abfällen wie Plastik, auch im Sinne einer effizienten Kreislaufwirtschaft, sind entscheidende Maßnahmen, um wertvolle Ressourcen zu schonen und weniger Treibhausgase zu verursachen. GESCHAFFT! 01.2023 · 5 FACETTEN DER NACHHALTIGKEIT

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