FÜR MEHR DIVERSITÄT DER WIRTSCHAFTSZEITSCHRIFTEN WIE KATHARINA WOLFF DEN MEINUNGEN VIELER TROTZTE UND DAS STRIVE MAGAZIN ZU EINEM ECHTEN ERFOLG MACHTE Katharina Wolff ist eine ehemalige Politikerin und erfolgreiche Digitalunternehmerin der DLevel Personalberatung. Seit 2020 ist sie auch Verlegerin. Gemeinsam mit prominenten Investoren gründete sie das Magazin STRIVE, das einen weiblicheren Blick auf die Wirtschaft verspricht. Wir sprachen mit ihr über die Perspektiven des Erfolges. Sie haben schon viel erlebt und erfolgreich gegründet. Was war Ihr Antrieb, das Frauenmagazin STRIVE zu gründen? Am liebsten baue ich Produkte, die ich selbst brauche und vermisse. Dann ist die Wahrscheinlichkeit eines ProductMarketFits am höchsten. So auch bei STRIVE. Ich wollte endlich ein Wirtschaftsmagazin lesen, das nicht nur für Männer geschrieben ist. Die anderen Wirtschaftsmagazine haben Werbewelten, Grafiken und Themen, die sich vor allem an Männer richten. Wie war der Weg zur Gründung? Mich hat sehr geprägt, dass alle, mit denen ich gesprochen habe, meinten, dass Frauen in der Wirtschaft ja eine Nische seien und ein Wirtschaftsmagazin für Frauen daher nicht monetarisierbar sei. Ich fand es eine Frechheit, uns als Nische zu bezeichnen, und wusste, dass keiner der großen Verlage dieses Vorhaben in näherer Zukunft in Angriff nehmen würde, und mir war klarer denn je, dass ich nicht nur ein eigenes Magazin, sondern einen eigenen Verlag dazu gründen muss, damit der Launch gelingt. Die beste Entscheidung, die ich zu dem Zeitpunkt und in absoluter Unwissenheit treffen konnte. Das zeigt mal wieder: Man braucht Glück, und Glück kann man sich in Teilen erarbeiten. Was sind die Gründe für den Erfolg des STRIVE Magazins? Wir sind nicht wie ein normaler Verlag aufgebaut und agieren auch nicht so. Wir sind am Ende eher ein eCommerceStartup. Wir haben eine D2CBrand aufgebaut und verkaufen online deutlich stärker als im Handel. Daher werden wir ab dem nächsten Jahr auch nur noch im sogenannten BBHandel, sprich an Flughäfen und Bahnhöfen, zu finden sein. LinkedIn ist unser erfolgreichster Verkaufskanal und das hat, glaube ich, noch kein einziger Verlag geschafft. Welche Misserfolge/Niederlagen gab es in Ihrer Karriere? Und wie sind Sie damit umgegangen? Ich mache ständig Fehler, aber lerne schnell aus ihnen, sodass es gar nicht erst zum richtigen Misserfolg kommt. Als Neuverlegerin und Quereinsteigerin treffe ich viele falsche Entscheidungen, weil mir die Erfahrung fehlt. In Gänze treffe ich aber aufgrund dieser Branchenfremde überproportional viele innovative und richtige Entscheidungen. Es gab also mal eine unprofitable Ausgabe, eine Kampagne hat nicht gezogen, weil sie schlecht geplant war, oder eine Story hat nicht so geklappt, wie sie sollte. Aber das würde ich nicht als wirkliche Misserfolge werten, sondern als wertvolle Lerngeschenke, um es beim nächsten Mal besser zu machen. Was war Ihr größter Sieg/Erfolg bisher? Niemand hat Anfang 2010, als ich mit meiner Personalberatung DLevel startete, geglaubt, dass es schlau ist, sich auf die digitale Wirtschaft zu spezialisieren, und auch 2020 hat niemand geglaubt, dass es ein Wirtschaftsmagazin für Frauen braucht. DLevel ist mittlerweile einer der führenden spezialisierten Beratungen im Digitalmarkt und STRIVE schon heute nicht mehr aus der Welt der Wirtschaftsmagazine wegzudenken. Das macht mich beides schon verdammt stolz. Wenn Sie anderen Menschen einen Rat für ihren beruflichen Erfolg geben dürften, welcher wäre das? Nicht scheuen, um Hilfe zu bitten und einfach machen und nicht in der Theorie stecken bleiben. G E S CHA F F T ! 02 . 202 2 · 1 3 V I ER G E SCH ICH T EN ÜB ER ER FO LG
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