Die folgenden Grundhaltungen entscheiden über die Ausprägung von Resilienz eines Menschen. Einige sind bei vielen bereits vorhanden, stärken und trainieren lassen sie sich jedoch alle: 1 . AKZEPTANZ: Wer unbeeinflussbare Dinge akzeptiert anstatt dagegen anzukämpfen, nimmt sich den Wind aus den Segeln, macht sich selbst weniger Probleme und kann so mit mehr Leichtigkeit durchs Leben gehen. Das bezieht sich sowohl auf äußere Lebensumstände, aber auch darauf, sich selbst als Mensch mit seinen eigenen Makeln anzunehmen. 2. BINDUNG: Der Mensch hat ein Grundbedürfnis nach Beziehungen zu anderen Menschen. Soziale Unterstützung in Form eines stabilen Umfelds, auf das man sich im Ernstfall verlassen kann, ist ein zentraler Schutzfaktor im Umgang mit schwierigen Situationen. Empathie spielt in diesem Kontext eine entscheidende Rolle: Wer nachempfinden kann, was andere Menschen fühlen, kann ein tieferes Verständnis aufbringen und stärkere Bindungen aufbauen. 3. LÖSUNGSORIENTIERUNG: Es hilft niemandem wirklich weiter, Probleme bloß breitzutreten ohne dabei nach einer Lösung zu suchen. In stressigen, herausfordernden Situationen ist lösungsorientiertes Handeln entscheidend zur Stärkung der Resilienz – die anvisierte Lösung ist bestenfalls konkret, realistisch, erreichbar und steht im Einklang mit relevanten Werten der eigenen Person und des Umfelds. 4. GESUNDER OPTIMISMUS: Wer mit einer optimistischen Einstellung durchs Leben geht wird von dem Vertrauen geleitet, dass sich alles zum Guten wenden wird, und ist häufiger in der Lage, auch schwierigen Lebenslagen etwas Positives abzugewinnen. Ein zentraler Faktor, um Optimismus zu stärken und negative Denkmuster abzutrainieren, ist das Praktizieren von Dankbarkeit. WAS BEDEUTET ES, RESILIENT ZU SEIN? »Resilienz« stammt vom lateinischen Wort resilire, was übersetzt »zurückspringen« oder »abprallen« heißt. Im Kern meint es die innere Widerstandsfähigkeit bei der Bewältigung von Krisen oder Schicksalsschlägen. Resilienzforscherin Ella Gabriele Amann bezeichnet Resilienz als »das Immunsystem unserer Psyche«. Es beschreibt also eine Art innere Überzeugung, mit der man es schafft, in schwierigen Lebenslagen darauf zu vertrauen, dass alles gut geht – oder zumindest irgendwann wieder gut werden wird. Einen resilienten Menschen lässt also nichts nachhaltig erschüttern und er schafft es, allen Widrigkeiten zum Trotz flexibel und dennoch bei sich selbst zu bleiben. Schon Charles Darwin sagte: »Es ist nicht die stärkste Spezies, die überlebt, auch nicht die intelligenteste, sondern diejenige, die am besten auf Veränderungen reagiert.« Doch was beeinflusst, wie resilient wir sind? DAS GEHEIMNIS DER INNEREN STÄRKE GELÜFTET. Die gute Nachricht vorweg: Resilienz kann in jeder Lebensphase geübt werden. Sie bildet sich aus einem Zusammenspiel verschiedener Faktoren, die zum Teil angeboren, aber zu einem großen Teil trainierbar sind. Die einzelnen Aspekte werden in der wissenschaftlichen Debatte zwar nicht überall gleich bezeichnet, meinen im Kern jedoch das Gleiche. Resilienz kann als das Immunsystem unserer Psyche bezeichnet werden. 8
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