Geschafft! 01.2021

◀ DA S PA S S T ! Kolleg*innen aus der Druckerei bei Schaffrath (oben) und die Buchbinder von Bumake (unten) . Kooperationen zwischen Unternehmen, Agenturen und Dienstleistern gehören seit jeher zum Alltag wie die Luft zum Atmen. Aber in der Praxis hört man auch durchaus viele negative Stimmen und es gleicht eher einem zweckmäßigen Bündnis mit viel Konfliktpotenzial. Trotzdem: Die Suche nach echten Partner*innen, um erfolgreich am Markt zu agieren, nimmt sogar zu. Corona mag hier durchaus als Brandbeschleuniger gesehen werden. Doch was macht eine gute Partnerschaft wirklich aus? Wir gehen der Sache auf den Grund. LIEBE GIBT ES AUCH BEI UNTERNEHMEN Partnerschaft wird in Definitionen meist als Zusam­ menarbeit zwischen wirtschaftlich selbstständigen Unternehmungen zur Steigerung der gemeinsamen Wettbewerbsfähigkeit beschrieben. Dies ist zwar in der Sache vollkommen richtig, gibt aber noch keinen Rück­ schluss auf das »Wie«. Was auffällt: Partnerschaften können sehr unterschiedlich sein. Ob die Erweiterun­ gen der Wertschöpfungskette, Austausch von Wissen, punktuelle Projektunterstützungen oder, oder. Eine Partnerschaft ist ein großes Wort und bedeutet sowohl im beruflichen als auch im privaten Umfeld eine Menge für die beteiligten Personen. Wenn man auf die Suche geht nach den Erfolgsfaktoren einer gewinnbringenden Unternehmenspartnerschaft, stellt man mit leichtem Schmunzeln fest, es gibt einige Paral­ lelen zwischen Business und Liebe. VERSTEHEN GEHT ÜBER PROBIEREN Um eine erfolgreiche Partnerschaft aufzubauen, sollte man zuerst im eigenen Unternehmen die Offenheit für Kooperationen schaffen. Der Wille, eine Partnerschaft mit einem externen Unternehmen einzugehen, sollte gefestigt und mit den Teams und Mitarbeitern abge­ stimmt werden. Denn nur wenn dieses gemeinsame Verständnis da ist, kann eine Partnerschaft funktionie­ ren. GRUNDZUTATEN FÜR ECHT ERFOLGREICHE PARTNERSCHAFTEN Nach einigen Gesprächen und Telefonaten mit Ge­ schäftsführungen und Beteiligten von langfristigen Partnerschaften aus unterschiedlichsten Branchen kamen wir dem Kern der Sache immer näher. Es gab spannende Geschichten über Kooperationen, die klirrend in die Brüche gegan­ gen sind, Geschichten über enge Partnerschaften, die über Gene­ rationen bestehen, und lockere Partnerschaften auf Augenhöhe. Im Verlauf der Suche kristallisier­ ten sich für uns nachfolgende Er- folgszutaten heraus, die eine gute Partnerschaft charakterisieren und als eine »Checkliste« für be­ stehende und neue Partnerschaften gelten können. Probieren Sie es aus. Früher fraßen die Großen die Kleinen, dann überholten die Schnellen die Langsamen. Doch jetzt haben die Koopera- tiven die Nase vorn. OHNE VERTRAUEN BLEIBT MAN AUF DER STRECKE Eine Kultur des Vertrauens und der Offenheit ist einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für die Zusammen­ arbeit. Sie floriert durch ergänzendes Fachwissen und die entsprechende Aufteilung von Aufgaben und Teil­ projekten. Die Zusammenarbeit gedeiht durch ergänzendes Wissen und entsprechende Aufgabenvertei­ lung. Vertrauen Sie darauf, dass ihre Partner*innen die Aufgaben gemäß dem gemeinsamen Ziel erledigen. Die gegenseitige Verlässlichkeit, die Erfüllung der klar kommunizierten Erwartungen, die persönlichen Beziehungen und die offene Kom­ munikation sind unerlässlich für ein gegenseitiges Vertrauen. ENTWICKLUNG EINER GEMEINSAMEN TEAMKULTUR Eng verbunden mit dem Vertrauen ist die Unternehmenskultur, das Wir-Ge­ fühl, was es in Unternehmen gibt und­ das gesamte Unternehmen trägt und besonders macht. Dieses sehr speziel­ le Wir-Gefühl ist durchaus übertrag­ bar auf eine enge Partnerschaft. Falls die Unternehmenskulturen der beiden möglichen Partner*innen sich sehr unterscheidet, kann es durchaus schwierig werden, ein Wir-Gefühl und eine gegenseitige Wertschätzung zu erreichen. Denn nur wenn Vertrauen zwischen den beiden Unternehmen herrscht, kann ein neues Wir-Gefühl entstehen. MAN KANN NICHT, NICHT KOMMUNIZIEREN Eine offene Kommunikation ist das A und O. Es klingt leichter, als es oft in der Praxis gelebt wird. Eine Partner­ schaft einzugehen und zu steuern ist wichtig. Dies bedeutet, nicht nur Pla­ nung und Ziele vorzuhalten, sondern diese auch miteinander zu bespre­ chen. Key-Facts und Etappenschritte abzuleiten und nicht erst nach der Kooperation oder einem abgeschlos­ senen Projekt, sondern bereits im Prozess bei Fehlentwicklungen einzu­ schreiten sowie die Kooperation aktiv in die gewünschte Richtung zu lenken. Eine ehrliche und offene Kommunika­ tion mit allen Beteiligten ist daher nö­ tig. Denn dann hat eine Partnerschaft das Wort erst wirklich verdient. OFFENHEIT FÜR NEUES Kooperationen können frischen Wind bringen, wenn man die Stolpersteine umgeht, die beim Aufeinandertreffen unterschiedlicher Arbeitskulturen na­ türlicherweise entstehen. Unterneh­ men müssen für sich klären, wie viel Veränderung und neue Arbeitswelten sie im Alltag an den Berührungs­ punkten mit Partnern aushalten. Dazu gehört es auch zu schauen, wer im Unternehmen die richtige Denke mitbringt und quasi als Dolmetscher zwischen eigenen etablierten Unter­ nehmensprozessen und Kultur der Partner vermitteln kann. Wer offen in so einen Prozess hineingeht, lernt neue Dinge kennen und verändert bewusst seinen Blickwinkel. G E S CHA F F T ! 01 . 202 1 · 1 1 PART NERSCHA F T EN VON UN T ERNEHMEN

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