Geschafft 2.0

Die Transformation der Medienwelt ist ein Dauerlauf. Wie kann man sich darauf vorbereiten und fit machen? Diese Frage stellt sich besonders denen, die ganz am Anfang der Workflows stehen: den Redaktionen. KOLLABORATION UND »REMOTE WORK« Für viele Redakteur*innen war Homeoffice oder »Außendienst« auch vor Corona nicht ganz un- gewöhnlich. In den letzten Monaten wurde die Option zur Normalsituation. Wohl dem, der dar- auf schon eingestellt war, dass unterschiedliche Personen und Gewerke von verschiedenen Orten an demselben Medium arbeiten, an derselben Seite, im gleichen Layout. Kollaboration, nicht nur als Schlagwort, sondern als Realität, die tech- nisch realisiert werden will und dabei möglichst einfach handhabbar sein muss. VON LINEARER KOMMUNIKATION ZUR MULTI- CHANNEL-STRATEGIE Abseits von aktuellen Krisen sind es tiefgreifende Veränderungen des Marktes, die Redaktionen schon länger zu neuen Arbeitsweisen und Er- fahrungen führen. Es wollen mehrere Kanäle mit unterschiedlichen Anforderungen und einer Vielzahl an Formaten bespielt werden. Dabei soll am besten noch schneller als bisher gearbeitet werden: Wer zuerst reagiert, gewinnt die Auf- merksamkeit oder kann das Thema besetzen. Und zugleich ist die Halbwertszeit von Content für viele Formate rapide gesunken. CONTENT FIRST UND STORY FIRST Auch von strategischer Seite kommen Impulse zur Transformation: In all den unterschiedlichen Kanälen soll dieselbe Story erzählt werden. Im Zentrum stehen Inhalte, die im besten Fall me- dien-neutral sind und für verschiedene Medien und Formate genutzt und angepasst werden können. Das ist nicht nur eine technische Heraus- forderung. Redakteur*innen kommt hierbei eine höhere Verantwortung zu, diverse Nutzungssze- narien bei der Entwicklung der Inhalte zu berück- sichtigen. KANAL-NEUTRAL Inhalte stehen im Mittelpunkt und werden medienneutral erfasst. Erst im nächsten Schritt werden sie, je nach Notwendigkeit, für verschiedene Kanä- le angepasst. Beispiel: Überschrift, Intro, Text und Bild werden in einem oft webbasierten Formular erfasst. Anschließend wird das Bild für Website, App und Print jeweils in unterschiedlicher Auflösung und in passendem Seitenverhältnis zu- geschnitten und ausgespielt. PRINT-FIRST / DIGITAL-FIRST Inhalte werden mit dem Fokus auf ein Medium erstellt und anschließend für alle anderen Kanäle optimiert. Beispiel: Redakteure schreiben ihre Texte direkt in eine Maske für das On- line-Magazin. Anschließend fließt der Inhalt auch in ein Print-Layout. Dabei wird bei Bedarf die Überschrift ange- passt und kann z. B. auf der Website für Suchmaschinen optimiert sein, was das im Print keine Relevanz hat. PRINT-ONLY/DIGITAL-ONLY Inhalte werden mit dem Fokus auf ein Medium erstellt, aber dennoch über ein Redaktionssystem strukturiert erfasst. Beispiel: Redakteure können jederzeit unterwegs einen Text direkt im System verfassen, auch ohne Erfahrung mit einem CMS. Mit einem Klick erfolgt die Veröffentlichung auf der Website. WORKFLOW-TYPEN Das Design eines Workflows für Redaktionen kann mit verschiedenen Schwerpunkten konzipiert werden: WORKF LOW MI T R EDAK T IONS S YS T EM G E SCHA F F T! 02.2020 · 5

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