Geschafft 2.0

»Wie regeln wir die Arbeit im Homeoffice dauerhaft und rechtlich sauber?« Aufgrund des Corona- Virus werden sich auch künftig mehr berufliche Tätigkeiten ins Home­ office verlagern. Was sollten Unternehmen dabei beachten? Von einem Recht auf Homeoffice für den Arbeitnehmer steht im Gesetz nichts. Dass dieser vom Homeoffice aus arbeitet, kann im Arbeitsvertrag oder in einer Zusatzvereinbarung geregelt werden. Wichtig ist, dass die Vereinbarung be- stimmte Punkte enthält. So sollten sich die Vertragsparteien darüber einigen, wie viele Tage in der Woche im Homeoffice gearbei- tet werden darf und wie die Arbeitszeiten genau aussehen. Von besonderem Interesse ist die Frage, wer für die am Heimarbeitsplatz anfallen- den Kosten aufkommt. Laut Gesetz kann ein Arbeitnehmer seine Kosten für Telefon, Internet und Strom nur ersetzt verlangen, wenn er im Einzelnen nachweist, dass diese für die Heimarbeit in größerem Umfang als sonst anfallen. Um Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden, ist es unbedingt zu empfehlen, in diesem Bereich vertragliche Regelungen zu treffen. Daneben sollte die Homeoffice-Vereinba- rung Regelungen dazu enthalten, wie ein ausreichender Datenschutz von Kundenda- ten bei der Heimarbeit sichergestellt wird. Mangels eindeutiger gesetzlicher Regelun- gen ist aktuell eine klare Vereinbarung zum Arbeiten im Homeoffice erforderlich. Allerdings berät der Gesetzgeber zurzeit ein neues Gesetz zum Recht auf Home­ office. Wir dürfen gespannt sein. Christian Solmecke ist Anwalt und gefragter Exper- te für Internet- und Medienrecht, Autor, ehemaliger Journalist und WDR-Moderator. RECHT§CHAFFEN – DIE R ECH T S KO LUMNE – Es wurde schnell vermutet und hat sich bestätigt: Die Nutzung digitaler Medien stieg während der Corona-Monate an. Manche Kanäle zeigten dabei, welches Potenzial noch in ihnen steckt. Während der Zeit von März bis Mai verzeich- nete das E-Book einen Zuwachs von 26 %, auch im Juni blieben die Werte 16 % über denen vor der Zeit der Kontaktbe- schränkungen. Soweit so erwartbar. Überraschend kam für manche das Tempo der positiven Entwicklung für die Hörbuch -Branche, die ein Plus von 30 % verbuchen konnte. Viel Potenzial zeigte das Medium ge- rade für Streaming-Zielgruppen. So- wohl Plattformen wie Netflix als auch Hörbuch-Distributoren bedienen ähnliche Mechanismen: Sie bieten dem Nutzer überall und zu jeder Zeit Unterhaltung und Geschichten sowie das An- und Abschalten des Mediums nach Lust und Laune. Die Corona-Zeit scheint dem Medium Hörbuch eine neue Richtung gegeben zu haben und hat den Weg zur Hörbuch-Flatrate geebnet. Ein weiterer sich in den letzten Mo- naten immer rascher verbreitender Trend in der digitalen Welt, an dem kein Vorbeikommen mehr zu sein scheint, sind Sprachassistenten . Sie begleiten schon viele Menschen in verschie- densten Lebensbereichen durch den Alltag. Man fin- det sie bereits in Smart- phones, Smart Speakern und zunehmend auch in anderen Geräten wie Autos und Fernsehern. Sie sollen den Alltag prak- tikabler gestalten durch die einfache und frei- händige Kommunikation und die Aktivierung von Anwendungen ohne das Öffnen irgendwelcher Apps. Dadurch bringen sie die Power intelligenter Software ins eigene Heim und sollen in Zukunft verschiedene Geräte mit- einander verknüpfen. Der Nutzen für Verbraucher und die Möglichkeiten für Unternehmen sind dabei weitgehend noch offen und bieten eine Menge Entwicklungs- potenzial und Gesprächsstoff. NEU HÖREN UND SEHEN: WELCHE DIGITALEN MEDIEN WACHSEN? E-Books Hörbücher MEDI ENNUT ZUNG WÄHREND DES LOCKDOWNS G E SCHA F F T! 02.2020 · 25

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